Jô Osbórnia
Praxisfeld: | Digital |
Stipendium: | |
Stadt, Land: | |
Jahrgang: | 2022 |
Aufenthalt(e): | Nov 2022 - Dez 2022 |
Jô Osbórnia (sie/ihr) ist eine Dichterin, Performerin, Übersetzerin und Kuratorin aus Rio de Janeiro. Nach dem Putsch 2016 in Brasilien zog sie mit einem Stipendium vom Haus für Poesie/poesiefestival berlin von Rio de Janeiro nach Berlin, wo sie seit sechs Jahren lebt. In ihrer künstlerischen Arbeit ist Jô an Geschlechterfragen und Fragen zum Kolonialismus interessiert. Aus ihrer Perspektive als in Europa lebende Travestie-Migrantin, möchte sie über poetische und performative Sprache nachdenken, die ein antikoloniales Denken und eine antikoloniale Haltung in der Metropole impliziert.
Sie nahm einen Stipendienaufenthalt des Thessaloniki Queer Art Festivals wahr (2019), wo sie eine Reihe von kreativen Schreibworkshops mit dem Titel Kuir Trauma and Poetry und (Re)Writing Kuir Mythologies für junge Erwachsene durchführte sowie einen Aufenthalt in der Fundaziun Nairs in Scuol (2020), wo sie eine Performance mit dem Titel Antikolonialer Sündenbock zeigte. Ihre Arbeiten wurden unter anderem beim poesiefestival berlin (2020, Video-Gedicht Eü), am Goethe-Institut Barcelona (2021, Video-Gedicht The monolith dilemma) und bei Oyoun Kultur NeuDenken Berlin (2022, Installation mit Gedichten, A GAZE THAT DON’T SEE ME) als Abschluss der Teilnahme an dem Projekt »Becoming Alman« gezeigt. Sie ist eine der Gründer*innen von KUIR Poetry, ein literarisches, performatives und kollaboratives Projekt über queere Poesie aus antikolonialer Perspektive, gefördert mit Mitteln der Projektförderung Kreuzberg-Friedrichshain (2020 and 2021). Ihre Texte sind hauptsächlich in brasilianischem Portugiesisch und Deutsch verfasst. Neben ihren künstlerischen Bemühungen, arbeitet Jô als Deutschlehrerin mit Migrant*innen in Berlin. Aktuell macht sie ihren Bachelor in Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Projekte & Publikationen