Jaśmina Wójcik

Jaśmina Wójcik ist bildende Künstlerin, Regisseurin und Urheberin von partizipativen soziokünstlerischen Aktionen, die sie aus einer Praxis des Zuhörens entwickelt. Sie lebt und arbeitet in Warschau/Polen. In ihrer Arbeit setzt sie sich leidenschaftlich für die Inklusion und Subjektivität von Gemeinschaften ein, denen es an Sichtbarkeit und Ausdruck mangelt. Sie ist Mitherausgeberin des Buches Art with the Community (2018), in dessen Mittelpunkt ihre bekannteste Arbeit steht, ein Langzeitprojekt mit einer Gruppe ehemaliger Arbeiter*innen einer Fabrik in Ursus (Warschau/Polen), das in einem preisgekrönten kreativen Dokumentarfilm mit dem Titel Symphony of the Ursus Factory (2018) gipfelte, bei dem sie Regie führte. Seit mehreren Jahren engagiert sie sich in der alternativen Bildung durch die Entwicklung eigener Praktiken, die Kindern helfen sollen, ihren künstlerischen Ausdruck zu finden. Sie beteiligt die Kinder gleichberechtigt am gestalterischen Prozess, lädt sie zum Dialog ein und verleiht ihnen so Handlungsfähigkeit und Subjektivität. Wójcik konzentriert sich derzeit vor allem auf grundlegende Bildungspraktiken, die in ihrem neuen Film thematisiert werden, der auf dem Roman des Pädagogen Janusz Korczak, King Matt the First, basiert.

Sie koordiniert Gazeta Dzieci (Die Kinderzeitung), eine Plattform von Kindern für Kinder, auf der sich Kinder authentisch ausdrücken können. Wójcik ist lediglich für die organisatorische Seite des Projektes verantwortlich (Raum, Werbung, Partnerschaften, Druck). Das übergeordnete Ziel der Gazeta Dzieci ist es, Kindern Verantwortung zu übertragen und in ihnen das Bewusstsein zu fördern, dass ihre Stimme wichtig ist.

Jaśmina Wójcik ist der Überzeugung, dass Künstler*innen für ihr eigenes soziales Umfeld verantwortlich sein sollten und dass Kunst (ebenso wie Bildung) die Macht hat, die Realität zu verändern, vor allem aber, dass sie die Macht hat, auch uns zu verändern.