Desire Machine Collective
Praxisfeld: | Bildende Kunst |
Stadt, Land: | Guwahati, Indien |
Jahrgang: | 2015, 2016, 2017 |
Seit 2004 arbeiten Sonal Jain und Mriganka Madhukaillya als Künstlerkollektiv unter dem Namen Desire Machine Collective. Sie binden Video, Fotografie, Raum und Multimedia Installationen in ihre Arbeiten ein.
Der Name und die theoretische Ausrichtung des Kollektivs leitet sich aus dem grundlegenden Text Anti-Oedipus: Capitalism and Schizophrenia (1972) des Philosophen Gilles Deleuze und des Psychoanalystikers Félix Guattari ab. Insofern strebt das Desire Machine Collective die Aufbrechung neurotischer Symptome, welche durch die Beschränkungen der kapitalistischen Strukturen entstehen an, um diese mit gesünderen, schizophrenen kulturellen Strömungen aus Wunsch und Information zu ersetzen. Der französische Philosoph Michel Foucault drückte dies in seinem Vorwort zum Text als »an Introduction to a Non-Fascist Life« aus. In Anlehnung an diese Vorstellungen, konfrontieren Sonal Jain und Mriganka Madhukaillya die zu Gewalt und Unrecht führenden Ausformungen des Faschismus mit ihrer künstlerischen Praxis sowohl auf regionaler Ebene in Guwahati/Indien als auch weltweit.
Ihre Arbeiten wurden auf verschiedenen bedeutenden internationalen Festivals und in renommierten Museen gezeigt. Sie waren Teil des jährlichen Indian Pavilion auf der 54. International Art exhibition auf La Biennale di Venezia, Italien und wurden, zusammen mit den Legenden des experimentellen Kinos Jonas Mekas und Kenneth Anger, für den LUMA Preis nominiert. Ihre Kunst wurde im Solomon Guggenheim Museum New York, NY/USA und im Deutschen Guggenheim Museum, Berlin/Deutschland ausgestellt. Über die Jahre entstanden so alternative Räume für künstlerische Praxis. Darunter der interessanteste, Periferry, eine Fähre auf dem Brahmaputra Fluss, angelegt in Guwahati. Durch die Arbeit mit leerstehenden dysfunktionalen Räumen hat das Projekt eine stillgelegte Fähre reaktiviert und sie in einen Raum der Forschung gewandelt, welcher sowohl physisch einen öffentlichen Raum als auch virtuell eine öffentliche Plattform schaffen soll.
ausgewählte Stipendiaten
an Veranstaltung(en) beteiligt