Dez 15, 2023
Neue Projekte der Web Residency »Algorithmic Poetry.« veröffentlicht
Die sechs neuen Projekte der 19. Web Residencies Ausschreibung sowie begleitende Interviews mit den Künstler*innen finden Sie auf unserer Webseite im Bereich Web Residencies.
Wie kann das poetische Potential von Klang genutzt werden, um Algorithmen zu generieren? Wo liegen die Grenzen der Kreativität beim maschinellen Lernen? Sollten Algorithmen »fehlerhaft« sein dürfen, um Platz für das Unerwartete zu schaffen? Diese und andere Fragen standen am Anfang der 19. Web Residency mit dem Titel »Algorithmic Poetry«.
Die sechs neuen Arbeiten, die im Rahmen der Residency entstanden sind, setzen sich kritisch, poetisch und spielerisch mit Klang und unserem datengesteuerten Alltag auseinander. Sie nutzen Klang, Aufnahmeverfahren und maschinelles Lernen, um den Begriff des Algorithmus und die Art und Weise, wie Datensätze verwaltet und Informationen gesammelt werden, zu erweitern. Das Experimentieren mit »Unregelmässigeiten«, »Zwischenräumen«, »Negativräumen«, »Crafting und Glitching« sowie der »Verkörperung von Wörtern« zieht sich durch die Arbeiten.
Graphic design by Anne Lippert and cxxyyl
Moritz Nahold und Kenneth Constance Loe
Ghost in the Cog: A Poetic Score
Ein Musiker und ein Schriftsteller und Performer stellen das Konzept eines einfachen Algorithmus in Frage, indem sie die Grenzen zwischen Eingabe und Ausgabe verwischen. Die finale Website lädt Nutzer*innen ein, ein Gedicht als Partitur zu aktivieren, indem sie es ohne klare Regeln lesen und spielen und sich im Sound und Webspace verlieren.
Bola Chinelo
Sound is the [REDACTED] of the World
Eine Knochenflöte, ein Stein, eine Autohupe, Zikaden und Nsibidi-Piktogramme: Die visuelle und akustische Animation beschäftigt sich mit unerwünschten Klängen, natürlichen Algorithmen, Lärm und Leere und greift die Idee auf, dass Algorithmen als Subjekte von Störungen Raum für das Unerwartete schaffen.
kirby
Dispersal
Die Webseiten-Komposition untersucht, wie Lokalität, die Beschäftigung mit einer bestimmten Pflanze aus Naarm (Melbourne), Zuhören, Kartierung von Daten- und Informationsflüssen und kritisches/kreatives Coden wichtige Kategorien sind, in denen Widerstand gegen koloniale Strukturen formuliert werden kann.
Sherese Francis
ALTeks: NGLitcholalia. Sound as Search Engine
Die Künstlerin und Dichterin Sherese Francis hat sechs Podcasts gemacht, in denen sie über die Schaffung von Wissen im Kontext Schwarzer und afrodiasporischer Poetiken, Sprachen und Sounds nachdenkt. »Speaking in Tongues«, die Wurzeln der Wörter und ihre Migration sowie Dub-Musik sind nur einige der Ideen, die vorkommen. Jede Sendung ist ein poetischer Essay.
Fileona Dkar
Of Roots and Portals: With-nessing
Die Indigene Khasi-Künstlerin Fileona Dkhar hat ein Werk geschaffen, das verschiedene Medien der Korrespondenz und Kommunikation erforscht: das Schreiben von Briefen, den Austausch von Kassetten, mündlicher Überlieferungen und algorithmische Bildsprache. Dies Medien werden zu Werkzeugen für »World-Building« und die Verbindung zu Vorfahren, Vergangenheit und Zukunft.
Shamica Ruddock and Hannan Jones
Re-Imagining In-Conversation: A New Poetics
Das im Rahmen von »Algorithmic Poetry« entstandene Projekt ist ein Klangraum mit veränderbaren Elementen, der es den Benutzer*innen ermöglicht, Klanglandschaften zu schaffen, die in einem nahezu endlosen Raum und einer Vielfalt akustischer Möglichkeit koexistieren. Die Website selbst lehnt »eine statische Position oder ein universelles Narrativ« ab und erkennt die Vielfalt in Bezug auf Identitäten und Positionen an.
Die Web Residencies der Akademie Schloss Solitude wurden 2016 initiiert, um Talente der internationalen digitalen Kunstszene zu fördern. Für die 19. Ausschreibung für Web Residencies arbeitete das Digital Solitude Programm der Akademie Schloss Solitude eng mit Liquid Architecture zusammen.
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