Nov 11, 2024
Martyna Marciniak präsentiert »Anatomy of Non-Fact« in der Galerie der Stadt Sindelfingen
Still from »Anatomy of Non-Fact«, Martyna Marciniak, 2024
In einer Zeit, in der Bilder massenhaft produziert und manipuliert werden können, befasst sich Martyna Marciniak (Stipendiatin im Praxisfeld Digital 2024) mit den vielfältigen Methoden visueller Beeinflussung und deren politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen. In Anatomy of Non-Fact untersucht sie die fragile Grenze zwischen Realität und Fiktion, Wahrheit und Täuschung.
In der Ausstellung stehen digital verfälschte und KI-generierte Bilder im Zentrum, wie das von Papst Franziskus, der einen Mantel der Modemarke Balenciaga trägt – ein vermeintliches Foto, das in den sozialen Medien viral ging und breite Aufmerksamkeit erlangte. Die Künstlerin seziert diese Bilder, analysiert die ihnen zugrundeliegenden Daten und dekonstruiert ihre Substanz. Wie eine Forensikerin erforscht sie so die visuelle Anatomie der sogenannten »Nicht-Fakten« und entschlüsselt die ihnen zugrundeliegenden vielschichtigen Prozesse und Mechanismen.
Martina Marciniak macht den Einfluss synthetischer Bilder auf unser kollektives Verständnis von Wahrheit sichtbar. Dabei stellt sie die zentrale Frage, welche Form Wissen und Wirklichkeit annehmen, und wie sie durch Manipulationen transformiert und neugestaltet werden können.
Kuratiert von Hannah Eckstein und Marisa Zeising.
Ausstellungseröffnung: Samstag, den 16. November 2024, um 18 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen
Ausstellungsdauer: bis 19. Januar 2025
Wo: Galerie der Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1, 71063 Sindelfingen
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10–18 Uhr / Samstag, Sonntag, Feiertag: 10–17 Uh
Der Eintritt ist frei!
Martyna Marciniak (*1991 in Poznań, Polen) hat 2017 ihr Architekturstudium an der Bartlett School of Architecture in London abgeschlossen. Sie hat als Ausstellungsdesignerin gearbeitet und war von 2018 bis 2021 Forscherin bei Forensic Architecture in London. Zudem war sie bei Amnesty International und Human Rights Watch tätig. Seit 2021 erforscht sie mit dem Border Emergency Collective Geschichten von Opfern an der polnisch-belarussischen Grenze.
Sie war Artist in Residence an der Bauhaus Stiftung Dessau (2018) und an der Akademie Schloss Solitude (2024). Ihre Arbeiten wurden u.a. beim Ars Electronica Festival, der Warschauer Biennale, Kinema ICON in Bukarest, im Haus Gropius in Dessau und beim deTour Festival in Hongkong gezeigt. Martyna Marciniak lebt und arbeitet in Berlin.
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