Ariel Bustamante, Karukinka Peatlands, Chile. Photo: Benjamin Echazarreta
Mai 17, 2019
Goldener Löwe 2019: »Sun & Sea: Marina« erhält den Preis für besten Pavillon der 58. Biennale in Venedig
AN DER AKADEMIE SCHLOSS SOLITUDE ENTSTANDENE OPERN-PERFORMANCE »SUN & SEA« IM LITAUISCHEN PAVILLON ERHÄLT GOLDENEN LÖWEN FÜR DEN BESTEN NATIONALEN BEITRAG DER 58. BIENNALE IN VENEDIG
Wir freuen uns sehr mit der litauischen Theater- und Filmregisseurin Rugilė Barzdžiukaitė, der Schriftstellerin und Dichterin Vaiva Grainytė und der Komponistin und Performancekünstlerin Lina Lapelytė, die am Samstag, 11. Mai 2019 mit ihrer Opern-Performance Sun & Sea (Marina) den Goldenen Löwen für den besten Pavillon der 58. Venedig Biennale erhalten haben.
Während ihres gemeinsamen Stipendiums 2016 an der Akademie Schloss Solitude entwickelten die drei Stipendiatinnen eine erste Version der kollaborativen Opern-Performance Sun & Sea, die im Juni 2016 in der Palermo Galerie Stuttgart (damals Olgastraße 82) unter Beteiligung von vielen weiteren Stipendiat*innen aufgeführt wurde. Im Mai 2017 feierte das Stück im kleinen Haus des Staatstheater Braunschweig Premiere, wurde im Herbst desselben Jahres im Rahmen des internationalen Theaterfestivals Sirenos in Vilnius/Litauen aufgeführt und kam im März 2018 in einer deutschen Version am Staatsschauspiel Dresden auf die Bühne. Bei der diesjährigen Biennale bespielt die erste englischsprachige Version der Oper den litauischen Pavillon.
Durch den Einsatz von Licht, Architektur und Musik wird die Bühne zu einem künstlichen Strand. Urlauber in bunter Badekleidung liegen nebeneinander auf dem sandigen Boden, während das Publikum sie von oben beobachtet. In der Mittagshitze fangen die Charaktere an ihre Geschichten zu erzählen. Von frivolen kurzen Geschichten bis zu breiteren, ernsteren Themen entwickelt sich eine globale Symphonie, ein universeller Menschenchor, der den »planetengroßen«, anthropogenen Klimawandel adressiert. In ihrer Arbeit wird die physische Endlichkeit und Müdigkeit des menschlichen Körpers zu einer Metonymie für eine erschöpfte Erde. Das Setting – ein überfüllter Strand im Sommer – zeichnet ein Bild unbeschwerten Faulenzens. In diesem Kontext wird die Message klar: ernste Themen entfalten sich leicht, soft – wie ein Pop Song am letzten Tag auf dieser Erde. In ihrem Stück legt das Trio den Fokus auf die Beziehung zwischen Dokumentation und Fiktion, Realismus und Poesie sowie die Überschneidung von Theater, Musik und Kunst.
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