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Sept 21, 2020
Akademie Schloss Solitude veranstaltet kollaborative künstlerische Labore im Theater Rampe und im Projektraum Römerstraße
Credit: Astrid S. Klein
»Late Summer Research – Labore kollaborativer künstlerischer Forschung«
24. und 25. September 2020, Veranstaltungsorte: Theater Rampe und Projektraum Römerstraße der Akademie Schloss Solitude
Die jüngst formierte Regionalgruppe Baden-Württemberg der Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland (bestehend aus Astrid S. Klein, Herbordt/Mohren und der Akademie Schloss Solitude) lädt in ihrer ersten öffentlichen Veranstaltung ein, in einer Reihe von Laboren gesellschaftliche Fragen im Sinne der künstlerischen Forschung kollaborativ zu untersuchen. Neben der inhaltlichen Vertiefung ist die direkte Unterstützung von regionalen Künstler*innen ein großes Anliegen der Akademie Schloss Solitude. Wir freuen uns deshalb sehr, mit der Veranstaltung lokalen Künstler*innen in diesen schwierigen Zeiten eine Möglichkeit der Teilhabe und Sichtbarkeit ihrer Arbeit bereitstellen zu können.
Künstlerische Forschung nutzt transdisziplinäre Kollaboration, künstlerische Arbeitsweise und ästhetische Darstellungsformen, um eine neue Wissensproduktion zu generieren. Die Formen dieser sinnlichen Erkenntnis, die mit wissenschaftlichen verbunden werden, erkunden und transformieren gesellschaftliche Prozesse auf eine ganz spezifische Art.
Mit der Veranstaltung »Late Summer Research« nimmt die Akademie Schloss Solitude das Thema in neuer Form auf. Nachdem die Akademie in den vergangenen Jahren mit den Veranstaltungen »Künstlerische Forschung« (2010) und »Anderes Wissen« den Begriff selbst und die Wirkkraft von künstlerischer Forschung diskutiert und definiert hat, werden sich die Künstler*innen in partizipativen Auseinandersetzungen und offenen Laboren gemeinsam mit dem Publikum und Gästen folgenden aktuellen Themen und Praktiken widmen: Dezentrierung, Ausdauer (endurance) und Verwicklung (Astrid S. Klein/quartier flottant); hybride Treffpunkte des Austauschs und neue Methoden der Antizipation (EXP.edition, Demian Bern, Elena Morena Weber & Gäste); das Post- und Nichthumane als neuer Umgang des Menschen mit Natur, Technik und unserem menschlichen Dasein (Ecosystems of Knowledge-Working Group/Akademie Schloss Solitude); sowie der performativen Kunstforschung mit Sammlungen und in Archiven als institutionenkritische Praxis (Die Institution, Herbordt/Mohren).
In den verschiedenen Laboren geben die Künstler*innen gemeinsam mit geladenen Gästen Einblicke in die zeitgenössische Praxis künstlerischer Forschung, und laden das Publikum dazu ein, selbst daran teilzuhaben: Zunächst gehen Demian Bern, Elena Morena Weber und Gäste in einem zweistündigen Parcours durch den Stuttgarter Süden, eine Micro-Feldforschung über Techniken der Sinneswahrnehmung zur Poetisierung von Körper und Kontext. Im Anschluss werden Annette Krauss, Ferdiansyah Thajib vom KUNCI Study Forum & Collective und Astrid S. Klein der Frage nachgehen, wie man die Fähigkeit zum Aushalten »scheinbar dissonanter Erfahrungen oder Handlungsweisen stärken kann. Herbordt/Mohren thematisieren in »Archive neu denken – über verlorenes Wissen, imaginierte Institutionen und historiographische Lücken« Archive, ihre Lücken und verlorengegangenes Wissen. Die neu formierte Ecosystems of Knowledge-Working Group (Aouefa Amoussouvi, Hemal Naik vom Max Planck Institut für Verhaltensbiologie Konstanz und weitere Stipendiat*innen der Akademie) stellen verschiedene Formen des Nicht- und Posthumanem in das Zentrum ihres Labors mit der Frage nach Technologieentwicklung und ihrer Infragestellung der Definition von Natur.
Beteiligte Künstler*innen: Aouefa Amoussouvi, Marcus G. Bergmann, Demian Bern, Ariel Bustamante, Sasha Engelmann, Viviana González Méndez, Herbordt/Mohren, Astrid S. Klein, Eva Knopf, Christine Koschel, Annette Krauss, Hemal Naik, Christina Maria Pfeifer, Ferdiansyah Thajib, Azadeh Sharifi, Elena Morena Weber
Die Teilnehmerzahl für die Labore ist begrenzt. Die Teilnahme der gesamten Veranstaltung ist nur mit Anmeldung möglich bis zum 22. September 2020 bei Sophia Sadzakov, s.sadzakov@akademie-solitude.de.
In Kooperation mit dem Theater Rampe.
Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Programms »Kultur Sommer 2020«.
in News erwähnt
Covermotiv: Iannis Xenaxis, study for Polytope de Cluny (light trajectory diagrams), c. 1972. With kind permission by les Amis de Xenakis. All rights reserved. For the cover, the original drawing was processed by Beton.
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Das Solitude Journal Nº 5 »A Sound Was Heard« ist jetzt online!
Foto: Vivek Hari Sridhar