Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Bildkompetenz spielt heutzutage nicht nur in Kunst und Wissenschaft, sondern auch in der Wirtschaft eine große Rolle: Beamer, Corporate Design, Visualisierung, Charts und vieles andere machen dies augenfällig. Zeitdiagnosen wie »Bilderflut«, »visuelle Zeitenwende« und »iconic turn« benennen so eine Entwicklung, die sich auch in Unternehmen vollzieht.
Vor diesem Hintergrund initiiert die Akademie Schloss Solitude im Rahmen des Programms art, science & business das Projekt »Was sehen Manager?«. Wache Köpfe aus Unternehmen, Wissenschaft und Kunst werden in einem zweiteiligen Workshop gemeinsam Fragen bearbeiten wie:
Was kann man in Organisationen sehen? Wie sieht Effizienz aus? Was ist ein Chart? Wozu haben Berater Charts? Ist Corporate Culture eine Visual Culture? Wo kommen Bilder in Unternehmen vor? Was ist ein schönes Unternehmen? »Unternehmen als Text« vs. »Unternehmen als Bild«? Gibt es einen »pictorial turn« im Management? Was heißt das? Inwiefern ist Management eine visuelle Praxis bzw. visuelles Handeln? Wie sieht es in einer Branche aus? Wie sieht es in großen, kleinen, mittleren Unternehmen aus? Sind sie wachsend, kriselnd, boomend? Wo beeinflusst das Visuelle die Leistung eines Unternehmens? Wo die Qualität von Entscheidungen? Welche Geschäftsprozesse sind betroffen? Wo spielen Bilder in Unternehmen eine Rolle? Und wo könnten Bilder für Unternehmensziele wirksam werden? Was passiert, wenn man ein Unternehmen als Bild sieht?
Vorgehen
Konkret wird eine Arbeitsgruppe von 7 bis 9 Managerinnen und Managern vom 7. bis 9. April und 5. bis 7. Mai 2006 an der Akademie Schloss Solitude zusammen kommen, um mit Stipendiaten der Akademie aus unterschiedlichen Kunstsparten und einigen dazu eingeladenen Wissenschaftlern konkretes Material aus Unternehmen sowie theoretische Konzepte zu bearbeiten.
Interessierte Köpfe aus Unternehmen laden wir herzlich ein, möglichst schnell mit uns Kontakt aufzunehmen oder sich mit dem angehängten Profilbogen und eventuell weiteren Informationen direkt zu bewerben. Aus den eingegangenen Rückmeldungen werden wir sehr kurzfristig eine spannende Arbeitsgruppe zusammenstellen. Im Sinne eines produktiven Vorhabens beinhaltet die Teilnahme an der Arbeitsgruppe die Bereitschaft, Material aus dem eigenen Umfeld für den Workshop einzubringen – ebenso wie die Teilnahme an beiden Terminen. Die Akademie Schloss Solitude übernimmt die Kosten für Anreise, Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Workshop ist nicht öffentlich.
Im Rahmen des zweiten Workshops wird Ekkehard Kappler am 5. Mai 2006 um 20 Uhr einen öffentlichen Vortrag halten zum Thema: »Zahl, Buchstabe, Bild – oder umgekehrt? – Bild und Wirklichkeit im Unternehmen«
Von Seiten der »Theorie« werden ferner jüngere und erfahrene Vertreter aus Betriebswirtschaftslehre, Kunstgeschichte und den Visual Studies dabei sein.
Der erste Workshop konzentriert sich auf visuelles Material (z. B. Powerpoint Präsentationen), wie es in Organisationen üblicherweise vorliegt. Der zweite Workshop beschäftigt sich mit Fotografien, die die Teilnehmer in ihren Organisationen zur Frage nach dem Visuellen anfertigen.
Das Projekt wurde initiiert von Claus Noppeney, Stipendiat im art, science & business Programm der Akademie Schloss Solitude, der die Workshops auch inhaltlich vor- und nachbereitet. Die Moderation der Workshops reflektiert in der Form konsequent das Thema Bildlichkeit. Dabei kommen Methoden und Material zum Einsatz, die die beiden Workshops als einen inhaltlichen Entwicklungsprozess gestalten. Bildlichkeit ist so nicht nur Gegenstand der Auseinandersetzung, sondern bestimmt zugleich die Form und Arbeitsweise. Die Mitarbeit der Teilnehmer in den Workshops erfolgt ohne Honorar.
Die Workshops beginnen jeweils am Freitag um 18 Uhr und enden am Sonntag mit einem gemeinsamen Mittagessen um 13 Uhr.
Weiteres Material zum Projekt wird in Kürze unter www.was-sehen-manager.de zur Verfügung stehen.
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