Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Vom 6. bis zum 14. Mai kommt an der Akademie Schloss Solitude eine transdisziplinäre Forschergruppe zusammen, um gemeinsam ein Archiv bestehend aus Software, Computerspielen, Animationen, künstlerischen Arbeiten und digitalen Dokumenten zu aktivieren. Diese Aktivierung findet statt durch Software Performances, kollektive Lesungen, Methoden des bug reporting und Aktionsforschungen zum zivilen Ungehorsam.
Possible Bodies nimmt seinen Ausgang von den sehr konkreten, aber gleichzeitig komplexen und fiktionalen Eigenschaften, die »Körper« ausmachen. Insbesondere bezogen auf die Frage, welche materiellen und kulturellen Bedingungen Körper in Erscheinung treten lassen. Dies erhält vor allem im Zusammenhang mit der performativen als auch repräsentativen Ausübung des 3D-Scannens, der 3D-Modellierung und des 3D-Drucks eine besondere Bedeutung. Vor allem in Hinblick auf die industrielle Produktion von Vorstellungen und Praktiken innerhalb der Bereiche des Militärs, Films, der Spielindustrie und der Pharmapornographie.
Das Projekt untersucht die Realitäten von Körpern sowie deren Objektorientierung durch parametrische Benutzeroberflächen. Anatomien werden in Augenschein genommen, deren Darstellung durch die Bedingungen des mesh modelling eingeschränkt werden. Es wird dazu eingeladen, gemeinsam experimentelle Renderings, ungewöhnliche Kombinationen und digitale und nicht-digitale Prototypen zu entwickeln.
Am Freitag, dem 12. Mai 2017, wird das Archiv der Öffentlichkeit durch einen Workshop, Führungen und performative Lesungen zugänglich gemacht:
10:00–13:00 Uhr
Hands-on Workshop – Sina Seifee, Brüssel (interdisziplinäre Künstlerin, die im Bereich Computerkunst, Literatur, Zeichnen und Performance arbeitet)
15:00 Uhr
Führung I / The Biovision Hierarchy Format – Adva Zakai, Brüssel (Choreografin und Performerin, interessiert an dem Auftauchen und Verschwinden von Körpern: von privat zu öffentlich, vom Physischen zum Digitalen und Virtuellen) & Femke Snelting, Brüssel (Künstlerin, Designerin, entwickelt Projekte an der Schnittstelle von Design, Feminismus und freier Software)
17:00 Uhr
Führung II / Lesung – Helen Pritchard, London (Künstlerin, Forscherin, die die Bereiche Computerästhetik, Software-Studien, Umweltpraktiken, feministische TechnoWissenschaft und neuer feministischer Materialismus zusammenbringt)
18:00 Uhr
Führung III / Performance – Mar Medina, Barcelona (Tänzerin, Performerin, Körperwissenschaftlerin) & Jara Rocha, Barcelona (Kulturmediatorin, forscht und untersucht Textlogiken zur Materialität von gegenwärtigen Kulturen)
19:00 Uhr Drinks
Possible Bodies wurde initiiert von Jara Rocha und Femke Snelting. Mit: Maike Klein, Phil Langley, Maximilian Lehner, Mar Medina, Simone C. Niquille, Tirso Orive, Helen Pritchard, Sina Seifee, Sophie-Charlotte Thieroff, Wendy Van Wynsberghe, François Zajéga, Adva Zakai.
Die Veranstaltung findet statt als Teil des 15-jährigen Jubiläums des art, science & business Programms der Akademie Schloss Solitude und wurde von Femke Snelting als Teil ihres Aufenthalts an der Akademie als Stipendiatin im Bereich Exakte Wissenschaften im Jahr 2015 entwickelt.
Eintritt frei. Plätze begrenzt. Anmeldung bis zum 5. Mai 2017 via E-Mail an Luzi Gross, lg@akademie-solitude.de, +49 (0)711 99619 134
Possible Bodies, Iteration I wird ermöglicht durch die Unterstützung der Akademie Schloss Solitude und der flämischen Regierung.
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