Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Mit »Helena« widmen sich der Regisseur Jörg Behr, der Musiker Jan F. Kurth und die Bühnen- und Kostümbildner Silke Willrett und Marc Weeger einem 2500 Jahre alten Mythos. Ausgangspunkt für die Neubearbeitung des Stoffes ist Euripides’ Helena-Tragödie, derzufolge der trojanische Krieg nicht um Helena, sondern vielmehr um ihr Phantom geführt wurde. Im Exil wartet die wahre Helena auf die Rückkehr ihres Mannes Menelaos, der kaum zu glauben vermag, zehn Jahre lang Krieg um nichts als ein Phantom geführt zu haben. Das Paar steht sich schließlich zwischen Täuschung und Enttäuschung wieder gegenüber. Wie geht es damit um?
Musikalisch werden die Möglichkeiten improvisierter Musik im Kontext von Sprechtheater ergründet; szenisch geht es um die theatrale Nutzung stimmlicher Ausdrucksmittel an der Grenze zwischen Musiktheater und Schauspiel. Das Stück ist eine Kooperation der Akademie Schloss Solitude mit dem Theater Augsburg. An der Akademie geben Regieteam und Künstler vier Wochen vor der Premiere in Augsburg einen Einblick in ihre Arbeit.
Jörg Behr (*1972 in Bremen) absolvierte den Studiengang Musiktheater-Regie in Hamburg, den er 1997 mit der Inszenierung von Luciano Berios Fassung von Mozarts »Zaide« abschloss. Von 1997 bis 2004 Regieassistent und Spielleiter an der Staatsoper Stuttgart. Zahlreiche Inszenierungen in Deutschland und in der Schweiz, zuletzt die »Drei Wasserspiele« von Detlev Glanert in Zürich. Jörg Behr war 2005/2006 und 2007 Stipendiat der Akademie.
Jan F. Kurth (*1982 in Köln) ist Sänger, Vokalist, Komponist, Blockflötist und Elektroniker. Er studierte von 2003 bis 2008 Jazz-Gesang und Blockflöte sowie Musikpädagogik und elektronische Musik an der Hochschule für Musik Dresden. Mit dem italienischen Multiinstrumentalisten und Performancekünstler Diego Cofone bildet Kurth das Duo Basso di Basso. Jan F. Kurth war 2008 Gast an der Akademie.
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