Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Die Vortragsreihe, bei der jeweils ein Künstler der Ausstellung Territorien des In/Humanen auf einen Gastreferenten trifft, greift verschiedene Aspekte der Thematik auf und vertieft sie in Präsentationen und Gesprächen. Sie wird organisiert vom Programm art, science & business der Akademie Schloss Solitude.
– Donnerstag, 22. Juli 2010, 19 Uhr (auf Deutsch)
Die Ausstellung ist an diesem Abend geöffnet.
Christine Meisner (Künstlerin, Berlin)
The Present—“…, ‘Can you turn back?’”
Das dreiteilige Projekt The Present setzt sich in Zeichnungen, Videos und einer Erzählung zunächst mit der Erinnerung an die koloniale Besetzung im Kongo auseinander. Im Zentrum stehen verschiedene Perspektiven, die zumeist mit einer Person und ihrer spezifischen Erinnerung verbunden sind und die Diskrepanz zwischen institutionalisierter und individueller Aufarbeitung von Geschichte und der Bedeutung von historischen Orten darstellen. In dem Vortrag wird Christine Meisner von ihrer Arbeit berichten und einzelne Passagen aus ihrer Video-Erzählung „…, ‚Can you turn back?‘“ vorstellen.
Ricardo Tamayo (Psychologe, Barranquilla/Berlin)
Erinnerung: Das Labyrinth der Identität
(Memory: The Labyrinth of Identity)
Die Schaffung von Identität ist eng mit der Funktion des Gedächtnisses verbunden: Die kohärente Darstellung des Selbst ist angewiesen auf die kontinuierliche Erinnerung unserer vorherigen Handlungen sowie auf die konstante Rekonstruktion unserer Vorstellungen. Gemäß aktueller Theorien kognitiver Neurowissenschaften verfügen Menschen zumindest über zwei Gedächtnistypen: die explizite und die implizite Form. Ricardo Tamayo wird die Konsequenzen dieser Sichtweise für die Bildung einer persönlichen und kulturellen Identität darstellen und mit klassischen Texten von Octavio Paz und Aristoteles in Verbindung setzen.
an Veranstaltung(en) beteiligt