Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
ROBIN HOOD ERÖFFNET EIN BÜRO IN STUTTGART
Die berühmte finnische Counter-Investment-Kooperative eröffnet ihr erstes Büro in Deutschland.
7. bis 13. Juni 2014, Öffnungszeiten von 10–19 Uhr
Temporäres Büro im Projektraum in der Römerstraße 2
Robin Hood ist eine Vermögensverwaltungsgenossenschaft mit Sitz in Finnland. Die Verwaltung des Anlagevermögens übernehmen die Anleger/Mitglieder selbst. Im Juni 2012 inmitten der Finanz- und Europakrise gegründet, basiert die Genossenschaft auf einem radikalen Ansatz: Die aufrichtige Pflege des Vermögens ihrer Mitglieder, Glaubwürdigkeit, Fokussierung auf das Soziale, totale Transparenz und unerreichte Kostenführerschaft und –skalierung.
»Können wir die Finanzialisierung der Ökonomie in Vorteile für prekäre Arbeitsverhältnisse wenden? Können wir den Schuldenkontrollmechanismus, den Befehl sich jeder Arbeit unterzuordnen, die limitierten Möglichkeiten unser Leben zu finanzieren, herausfordern? Können wir darüber nachdenken, die Mittel, mit der das Finanzkapital Geld vermehrt, zu teilen, um sie uns allen zugänglich zu machen? Können wir über ein anderes Verhältnis zu Geld nachdenken, in dem wir nicht Schuldner sind, sondern in dem Geld Mittel zur Freiheit, Befreiung und wachsender Unabhängigkeit ist? Können wir über die Profanierung der Finanzwirtschaft nachdenken und sie der Gemeinnützigkeit zurückzugeben? Wir denken, dass wir das können.«
Mit dieser Erklärung eröffnet Robin Hood ein temporäres Büro, indem jeder dazu eingeladen ist, am Robin Hood-Projekt mitzuwirken und sich an der Arbeit zur Finanzialisierung der Ökonomie, zu einem taktischen und offenen Finanzwesen, zum Finanzaktivismus und den Grenzen der neoliberalen Ökonomie zu beteiligen.
Diesmal arbeitet Robin Hood vor allem am Design ihrer Dienstleistung, dem Verhältnis zu virtuellen Währungen und der Frage, wie die Produktion von Gemeingütern tatsächlich möglich gemacht werden kann. Einige sehr interessante Theoretiker werden uns bei der Arbeit an diesen Themen unterstützen.
Mi–Fr, 11.–13. Juni, 13–19 Uhr wird ein n-1 Seminar zu »Power at the End of the Economy« mit Brian Massumi, Maurizio Lazzarato und Peter Pál Pelbart stattfinden.
Robin Hood möchte sich mit drei Ebenen einer politisch-sozial-ästhetisch-technischen Innovation beschäftigen: Virtuelles Geld und algorithmische Produktion, zukünftige Formen der Zusammenarbeit und Bio-Ästhetik. Gemeinsam konstruieren sie einen möglichen Weg, um über eine automatisierte Infrastruktur nachzudenken, die Finanzwesen, Technologie, Kunst und Subjektivierung verknüpfen und das Feld des Möglichen wieder öffnen.
Das Büro ist geöffnet und jeder ist eingeladen mitzuarbeiten und sich anzuschließen. Vereinbart einen Termin oder besucht das Büro in Stuttgart!
BÜROANGESTELLTE
Florin Flueras, Alina Popa, Mathieu Alexis, Akseli Virtanen, Harri Homi, Lennart Laberenz, Tere Vaden, Valentina Desideri, Marcell Mars, Adrian Lucas, Maurizio Lazzarato, Brian Massumi, Erin Manning, Peter Pál Pelbart, Bojana Cvejic, Tiziana Terranova, Jan Ritsema, David Munoz, Gianluigi Biagini u.a.
TERMINE UNTER
akseli.virtanen@robinhoodcoop.org
Tel +358504369005
Römerstraße 2 in Stuttgart
PROGRAMM
SAMSTAG, 7. Juni
10-15 Uhr: Aesthetic paradigm of Robin Hood: What is minor asset management? Why? How?, Römerstraße 2
16 Uhr: Eröffnung des Vagabundenkongresses, Theater Rampe
SONNTAG, 8 Juni
10–19 Uhr: Virtual Currency / Treffen mit Interessenten, Römerstraße 2
MONTAG, 9. Juni
10–19 Uhr: Production of the Common / Treffen mit Interessenten, Römerstraße 2
DIENSTAG, 10. Juni
10–19 Uhr: Aesthetic paradigm of Robin Hood / Production of the Common / Virtual Currency / Treffen mit Interessenten, Römerstraße 2
MITTWOCH, 11. Juni
10–12 Uhr: Treffen mit Interessenten
13–19 Uhr: n-1 Seminar »Power at the End of the Economy« / Peter Pál Pelbart: Cartography of Exhaustion, Römerstraße 2
DONNERSTAG, 12. Juni
10–12 Uhr: Treffen mit Interessenten
13–19 Uhr: n-1 Seminar »Power at the End of the Economy«/ Brian Massumi: Power at the End of the Economy, Römerstraße 2
FREITAG, 13. Juni
10–12 Uhr: Treffen mit Interessenten
13–19 Uhr: n-1 Seminar »Power at the End of the Economy« / Maurizio Lazzarato: Signs, Machines, Subjectivities, Römerstraße 2
20–22 Uhr: What does Robin Hood do? And Why? Diskussion mit Akseli Virtanen im Herbergssalon, Theater Rampe
SAMSTAG, 14. Juni
14–16 Uhr: Maurizio Lazzarato: Marcel Duchamp and the Refusal of Work, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Das Projekt ist Teil des FINNLAND COOL 2014 Satellitenprogramms, organisiert vom Finnland-Institut in Deutschland.
Die Büroräume in der Römerstraße 2, Stuttgart werden mit freundlicher Unterstützung der Akademie Schloss Solitude zur Verfügung gestellt. Die Eröffnung des Büros ist Teil des Vagabundenkongresses im Theater Rampe. Die Arbeit der Robin Hood wird unterstützt von der Kone Foundation.
Finnland-Institut in Deutschland, Vagabundenkongress, Theater Rampe, Kone Foundation, Akademie Schloss Solitude, n-1 publications und mwsystem media & web services.
an Veranstaltung(en) beteiligt