März 11 – Mai 1, 2022
»Pool Malebo« in der ifa-Galerie
Ausstellung von Lydia Schellhammer und Christ Mukenge
Ausstellung von Lydia Schellhammer und Christ Mukenge
Di – So: 12:00 – 18:00 Uhr
Ausstellungseröffnung:
10.03., 18:30 – 21:30 Uhr
Mukenge/Schellhammer, Tropical dream, Acryl auf Leinwand, 230 x 120, Stuttgart 2020, © Mukenge/Schellhammer
Pool Malebo ist ein bekannter Ort in Kinshasa, eine tropische Flusslandschaft. Seit der Kolonialzeit ist sie gleichsam ein reales Handelszentrum wie eine fiktive Projektionsfläche europäischer Fantasien. Ausgehend von diesem internationalen Umschlagplatz der Waren und Bilder erkundet das kongolesisch/deutsche Duo Mukenge/Schellhammer in der multimedialen Ausstellung Pool Malebo das fiktionale Potenzial aktueller Darstellungen von Fremdheit.
Die Einbettung zeitgenössischer Bilder und Erzählungen in fantastische und spekulative Szenarien entdeckt den Akt der Repräsentation des Anderen als einen Prozess der Exotisierung, der Bedeutungen herstellt und Realitäten produziert. Mukenge/Schellhammer bearbeiten die Schichten realer und imaginärer Bildwelten, die unser kollektives (Un)Bewusstsein prägen und setzen sich einem Prozess strategischer Autoexotisierung aus. Es entstehen gemeinsame Gemälde, die sie in der Ausstellung durch szenografische Eingriffe, digitale Malerei und experimentelle Videos zu einer mehrdimensionalen, multimedialen Erzählung erweitern. Alterität und das Gegenüber werden nicht nur präsentiert oder kritisiert, sondern miteinander bearbeitet und nach ihren Möglichkeiten befragt, um andere, bessere oder schlicht interessantere Bilder zu entwerfen, die Teil unserer kollektiven Vorstellungswelt werden können.
Die Ausstellung ist als kontinuierlicher Prozess von Bedeutungs(um)bildung angelegt. Die digitalen und analogen Malereien, experimentellen Videos und Installationen sind als Arbeitsserie zwischen Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo und Deutschland seit dem Aufenthalt des Duos in der Akademie Schloss Solitude 2021 und 2022 entstanden und werden während der Ausstellung im Raum von den Künstler*innen weiterentwickelt. Die ifa-Galerie wird zu einer Kartografie realer und imaginärer Bilder, die in immer wieder neuen Konstellationen zusammenfinden und unsere Vorstellungswelten de- und recodieren. Die Besucher*innen sind eingeladen, Teil dieses Prozesses zu werden, mit Christ Mukenge und Lydia Schellhammer ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an einem kollektiven Werk zu arbeiten, das die Ausstellung in offener Form erweitert.
Zur Ausstellung erscheint eine prozessual angelegte Publikation mit Beiträgen von Marian Kaiser, Jean Kamba, Bettina Korintenberg und Elke aus dem Moore.
Kuratorisches Konzept: Bettina Korintenberg im Gespräch mit dem Duo Mukenge/Schellhammer
Dienstag, 26.4.2022, 19.00 Uhr
Die Künstler*innen Lydia Schellhammer und Christ Mukenge sprechen in einem Rundgang mit dem Kunstkritiker, Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Jean Kamba über die Arbeit in Kinshasa und Europa, die Form und Aufgabe der Akademien und zeitgenössische Kunst aus kongolesischer Perspektive. Jean Kamba war Forschungsassistent an der Académie des Beaux-Arts in Kinshasa und eines der Mitglieder des Netzwerks Another road map school. Kamba war an der Organisation der ersten Biennale de Kinshasa (YANGO) beteiligt. Elke aus dem Moore, Direktorin der Akademie Schloss Solitude und Bettina Korintenberg, Leiterin der ifa-Galerie Stuttgart, begleiten das Gespräch.
Begleitend zur Ausstellung finden außerdem Offene Ateliers, Gespräche, Führungen und ein Konzert statt. Das vollständige Programm finden Sie auf der Website der ifa-Galerie.
Das vollständige Rahmenprogramm sowie weitere Informationen finden Sie hier.
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