Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Soft Power ist eine Performance, die aus den Recherchen der aktuellen Solitude-Stipendiatin Neda Kovinic hervorgeht. Sie befasst sich mit dem Erbe der FKK-Kultur (Freikörperkultur) im ehemaligen Jugoslawien. Dabei erforscht sie deren Vorstellungen von »sozialer Nacktheit« und einem »FKK-Paradies« in ihren Verflechtungen mit dem politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Denken heute.
Die Ursprünge des jugoslawischen Naturismus reichen bis in die 1950er Jahre zurück, als die Adriaküste kleine Gruppen deutscher Naturist*innen auf der Suche nach unberührter Natur anzog. Diese frühen Nudist*innen suchten in erster Linie Flucht vor dem radikalen Konservatismus in ihren Herkunftsländern. Viele FKK-Orte an der Adriaküste haben bis heute überlebt – doch die sich beschleunigende kapitalistische Expansion bringt neue Herausforderungen mit sich.
Der Besuch noch bestehender, historischer textilfreier Orte, bei dem die sinnliche Wahrnehmung im Vordergrund steht, ist eine verkörperte Abbildung politischer Veränderungen und gleichzeitig eine Möglichkeit, unsere Verbindung zur Natur neu zu entdecken. Die Haut wird als poröse Grenze zwischen den inneren und äußeren Kräften der Natur wahrgenommen.
Die Performance im Kunstraum 34 vereint Soundmaterial aus Neda Kovinics Feldforschung, Erzählungen, Körpergesten und Aktionen, die aus der unmittelbaren Erfahrung und sensorischen Erinnerung abstrahiert wurden.
Mit Nevena Radulovic, Simonida Zarkovic und Lukatoyboy.
Eine Kooperation zwischen Kunstraum 34 und der Akademie Schloss Solitude.
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