Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Kein Messer ohne Rose / No hay cuchillos sin rosas
2001 entstand nach der Krise in Argentinien die Idee zu Eloísa Cartonera, Verlag und soziales Kulturprojekt, angesichts der ständig wachsenden Zahl von »Cartoneros« (Menschen, die im Straßenmüll nach Wiederverwertbarem suchen). Der argentinische Autor Washington Cucurto schuf mit diesem Projekt preiswerte Bücher für eine breite Öffentlichkeit und Arbeitsplätze für Cartoneros. Der kleine Verlag publiziert Werke von jungen Autoren aus Lateinamerika. Die Bücher bestehen aus fotokopierten Seiten und handbemalten Umschlägen aus dem von Cartoneros gesammelten Pappkarton. Drei Jahre nach der Gründung von Eloísa Cartonera entstand 2007 die zweiteilige Verlagschronik und, in limitierter Auflage, ein kleiner Band mit handkolorierten Pappumschlägen in der Reihe Projektiv von merz&solitude. Mit Texten und Gedichten von Washington Cucurto sowie Cecilia Pavón, Fabian Casas, Daniel Umpi, Fernanda Laguna und Ines Acevedo.
Washington Cucurto liest aus seinem Buch und berichtet über die Entstehungsgeschichte und Produktionsweise seines Verlagsprojekts Eloisa Cartonera in Buenos Aires. Ein die Lesung begleitender, interaktiver Workshop soll das besondere Herstellungsverfahren der Bücher veranschaulichen. Das Publikum ist eingeladen, selbst Hand anzulegen und mit Pappe und Farbe einen eigenen Buchumschlag zu gestalten.Timo Berger wird ins Deutsche übersetzen.
Washington Cucurto (*1973 in Quilimes/Argentinien) gilt als Hauptvertreter des »realismo atolondrado«, einer argentinischen literarischen Strömung, die Gosse und Hochkultur, Cumbia und Whitman, Comics und Gombrowicz spielerisch vermischt. Washington Cucurto erhielt 2005/2006 ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude.
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