Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Auch in diesem Jahr werden Stipendiaten der Akademie Schloss Solitude das KLANGRAUM Festival mitgestalten, so sind im Rahmen des dreitägigen Festivals am 1. Dezember Werke von Alexandra Filonenko, Sven-Ingo Koch und Claus-Steffen Mahnkopf zu hören. Aufführende sind Peter Veale (Gründungsmitglied des Ensemble SurPlus und ehemaliger Solitude-Stipendiat) auf Oboe und Ernst Suhrberg (Gründungsmitglied des ensemble mosaik) auf dem Klavier.
In »Prometheus« (2004-2005) betrachtet Filonenko in Anlehnung an den russischen Komponisten A. Skrjabin das Klavier als eine »homogene Orchestermasse«. Das Solo-Stück beginnt in einer tief gespielten Tonlage als »Entstehung« und bewegt sich in einem Prozess der klangfarbigen Steigerung bis zu den höchsten Tönen. Sven-Ingo Kochs Miniatur »Tränen, übers Rückgrat niedertropfend« (2003) wurde inspiriert von der Lektüre von Dantes Divina Commedia, insbesondere dem XXV. Gesang der Hölle. In diesem Gesang umschreibt die Formulierung, die nun als Titel dient, die Qualen der in die Hölle Verbannten und drückt gleichsam die körperliche Unnatürlichkeit der verdrehten Köpfe aus. »W.A.S.T.E. 2« ist die Fassung von »W.A.S.T.E.« (für Oboe und Live-Elektronik) ohne Live-Elektronik, an deren Stelle ein Achtspur-Zuspielband tritt. Das Werk, das fast ausschließlich Oboenmehrklänge verwendet, bildet einen Teil des Pynchon-Zyklus von Claus-Steffen Mahnkopf.
Alexandra Filonenko (*1972 in Donetzk/Ukraine) studierte Komposition und promovierte bei Edison Denissow und Wladimir Tarnopolski am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium. Seit 2004 ist sie Lehrkraft für Klavier, Theorie und Komposition an der Musikschule »Robert Franz« in Halle an der Saale. Sie lebt als freischaffende Pianistin und Komponistin in Berlin. Filonenkos Werke wurden mehrfach bei den Halleschen Musiktagen aufgeführt sowie bei den Gaudeamus Musikwochen in Amsterdam und beim Musica Nova Festival in Heidelberg. Das Ensemble OXALIS, Ensemble APSARA, ensemble mosaik sowie das Arditti Quartett führten ihre Stücke auf. Alexandra Filonenko ist 2007 Stipendiatin an der Akademie Schloss Solitude.
Sven-Ingo Koch (*1974 in Hagen) studierte u. a. in Essen (Folkwang), San Diego und Stanford. (mit Lehrauftrag für Komposition als Assistent Brian Ferneyhoughs). Seit 2003 ist Koch wieder freischaffend in Deutschland. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Stuttgarter Kompositionspreis 2003 und dem Düsseldorfer Musikförderpreis 2006. Sven-Ingo Koch wurde zu zahlreichen Foren und Festivals ausgewählt und eingeladen, u. a. UltraSchall (2007) und musica viva (2008). 2008 wird eine Porträt-CD in der Reihe Edition Zeitgenössische Musik (WERGO) des Deutschen Musikrates erscheinen. Sven-Ingo Koch ist 2007 Stipendiat an der Akademie Schloss Solitude.
Claus-Steffen Mahnkopf (*1962 in Mannheim), studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie sowie Komposition bei Brian Ferneyhough, Klaus Huber und Emmanuel Nunes. 1993 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Schon früh wurde Claus-Steffen Mahnkopf mit zahlreichen Auszeichnungen und Förderpreisen bedacht: darunter der Gaudeamus-Preis (1990), der 1. Preis beim Stuttgarter Förderwettbewerb (1993) und der Siemens-Förderpreis (1998). Er erhielt Stipendien der Kunststiftung Baden-Württemberg, der Länder Hessen und Niedersachsen, der Stadt Baden-Baden und der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWR. Als Dozent war Claus-Steffen Mahnkopf von 1988-1994 bei den Darmstädter Ferienkursen tätig, von 1990 bis 2003 unterrichtete er an der Universität und an der Musikhochschule Freiburg. Seit 2005 ist er Professor für Komposition an der Musikhochschule Leipzig. Claus-Steffen Mahnkopf ist Herausgeber der von ihm gegründeten Zeitschrift »Musik & Ästhetik« und der Buchreihe »New Music and Aesthetics in the 21st Century«. Er war 1996 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude.
Weitere Informationen zum Festival unter www.kunstraum34.de
Eintritt: Tageskarte 7,- Euro, ermäßigt 5,- Euro
Kartenreservierung unter 0711-6491919
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