Design: Stegmeyer Fischer Creative Studio
Dez 9, 2021
Gespräch und Podiumsdiskussion »Everyday Forms of Resistance«
Mit Ika Sienkiewicz-Nowacka und Karolina Grzywnowicz
Mit Ika Sienkiewicz-Nowacka und Karolina Grzywnowicz
Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Karolina Grzywnowicz, »Bedtime«, 2021. Photo: Michał Matejko
Wie kann Menschlichkeit in Zeiten sozialer, politischer oder ökologischer Unruhen bewahrt werden?
Zum Auftakt der ersten Ausstellung der Reihe Horizons, in der Stipendiat*innen des Osteuropäischen Netzwerks aktuelle Arbeiten präsentieren, lädt die Akademie Schloss Solitude zu einem Gespräch mit anschließender Podiumsdiskussion zu alltäglichen Formen des politischen Widerstands ein.
Die beiden Gäste Ika Sienkiewicz-Nowacka und Karolina Grzywnowicz aus Warschau/Polen sprechen über Überlebensstrategien, die Macht der Ohnmächtigen sowie Fürsorge und Gastfreundschaft als Formen des Widerstands.
Die von Ika Sienkiewicz-Nowacka kuratierte Ausstellung Everyday Forms of Resistance (Warschau/Polen, 2021) behandelt fürsorgliche, zärtliche und achtsame Arten des Umgangs mit Konflikten, Umweltkatastrophen und Fremdenhass. Palästina dient als Metapher für einen Ort, der mit zahlreichen Herausforderungen der gegenwärtigen Welt konfrontiert ist.
Anschließend an die Präsentation des Projekts Bedtime (2021) von Karolina Grzywnowicz werden alltägliche Formen des Widerstands in Palästina und darüber hinaus besprochen. Was sind die Kraftquellen für gewaltfreie Formen des Widerstands? Wie können wir ruhig bleiben anstatt bloß zu re-agieren (re-act)? Wie können die Handlungsformen des Widerstands aufrechterhalten werden? Wie kann Widerstand in einer polarisierten Welt ausgeübt werden?
Ika Sienkiewicz-Nowacka, ehemalige Stipendiatin an der Akademie Solitude (2002), leitet das Residenzprogramm am Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski in Warschau. 2018 initiierte sie das Projekt Everyday Forms of Resistance, das sich alltäglichen Handlungen und Ausdrücken des Widerstands in Palästina und darüber hinaus widmet. In Kooperation mit der Stadt Ramallah/Palästina, AIR Antwerpen/Belgien und dem Helsinki International Artist Program (HIAP, Helsinki/Finnland) wurden Künstler*innen aus Polen, Palästina, Finnland und Belgien Residenzen ermöglicht sowie öffentliche Diskussionen und eine gemeinsame Ausstellung veranstaltet.
In diesem Rahmen hielt sich die interdisziplinär arbeitende Künstlerin Karolina Grzywnowicz, die ebenfalls Stipendiatin an der Akademie Schloss Solitude (2018) sowie am Schloss Ujazdowski (2019/2020) war, 2019 für zwei Monate in Ramallah/Palästina auf.
Ihr aktuelles Projekt Bedtime (2021) befasst sich mit Schlafliedern als Formen des Widerstands im Alltag der besetzten palästinensischen Gebiete: In den Straßen der palästinensischen Lager gehören offene Gewalt und ungerechtfertigte Verhaftungen nicht nur von Erwachsenen sondern auch von Kindern zum täglichen Geschehen. Nachts führen Soldat*innen Hausdurchsuchungen durch und stören die Stille. Schlafentzug, eine weltweit von Unterdrücker*innen verwendete Foltermethode, wird hier gegen ganze Nachbarschaften eingesetzt. Hier hat Karolina Grzywnowicz Schlaflieder aufgezeichnet, die Flüchtlinge trotz der Machttechniken der kulturellen Entwurzelung und des Schlafentzugs singen. So ruhig und sanft sie auch sind, sind diese Lieder auch subversive und widerständige Handlungen, für die man bestraft werden kann.
Weitere Informationen zum Projekt Everyday Forms of Resistance finden Sie hier.
Bitte melden Sie sich zum Zoom-Gespräch hier an: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZcrdeuspjIiHND5xTBoZyN9DfTHv3SFQXgJ
Oder folgen Sie der Veranstaltung live auf Vimeo: https://vimeo.com/event/1636167
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Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
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