März 14–17, 2013

EDITION SOLITUDE AUF DER LEIPZIGER BUCHMESSE

Mit Lesung von Gérard Haller und Anne-Kathrin Heier im Theaterhaus Schille

Datum: März 14, 2013, 10:00 Uhr

Dauer: März 14–17, 2013

Ort: Leipziger Buchmesse

Nach der erfolgreichen ersten Beteiligung an der Leipziger Buchmesse im Jahr 2012 ist die Edition Solitude auch in diesem Jahr wieder mit einem Stand vertreten. Sie finden uns in Halle 5 / Stand D 109.

Im Rahmen von Leipzig liest findet am Donnerstag, dem 14. März 2013 um 19 Uhr die Veranstaltung LIEBE/SPIEL – ein Gespräch mit Gérard Haller und Anne-Kathrin Heier statt. 

Leipzig liest
Donnerstag, 14. März 2013, 19 Uhr, Theaterhaus Schille, Otto-Schill-Straße 7, Leipzig

LIEBE/SPIEL – ein Gespräch
Mit Gérard Haller (Paris) und Anne-Kathrin Heier (Berlin) zu L’ ange nu

Alles trennt uns: das Geschlecht, das Alter, die Sprache, der Stil und die Gattung unserer Texte, etc. Auf eine erfolgreiche Begegnung bestand also wenig Aussicht. Dass sie trotzdem zustande kam, dass wir miteinander ins Gespräch gekommen sind und ein Austausch stattfinden konnte, ist nicht auf einen Zufall zurückzuführen. Es geschah auch, weil etwas in unserer Arbeit und in unserem Verhältnis zu dieser Arbeit es zugelassen hat. Eine gewisse ›Nacktheit‹: eine Offenheit und eine Lücke, die einen gemeinsamen Raum schafft, einen Raum des Verstehens und des Spiels. Gérard Haller

Stattgefunden hat die Begegnung der beiden Autoren im Zusammenhang mit L’ ange nu, einem Text den Gérard Haller Kupkas Gemälde La Petite Fille au ballon gewidmet hat. Über das hinaus was jeder von »sich«
und seiner persönlichen Geschichte in diesem Bild wiederfindet, ist die Bewegung auf jemanden zu eine der Urbewegungen der Kunst selbst: Die Ankündigung, dass das Spiel uns gehört und die Einladung an
diesem Spiel teilzunehmen und es immer wieder neu anzufachen. Das Projekt »Liebe/Spiel« ist auf diesem Weg entstanden: Mit dem Wunsch von Anne-Kathrin Heier, sich ihrerseits auf dieses Gemälde einzulassen
und so auf Gérard Hallers Text zu »antworten«. Es geht nicht darum, eine bereits bekannte Form zu imitieren – etwa einen Briefwechsel oder den Austausch von Liebesbriefen –, sondern eine Methode zu finden, die es ermöglicht etwas zu zweit, gemeinsam, weiterzuführen, was als Einmannspiel begonnen hat. In diesem Spiel steht das Bild immer an erster Stelle. Das Bild spricht zu den beiden, lässt eine geteilte Intimität anklingen und lädt so zum Schreiben ein. Eine Korrespondenz, aber ohne Briefe. Ein Gespräch und eine Geschichte, in der man sich anhand von Bildern fortbewegt. Wie zwei Fremde, die nicht die gleiche Sprache sprechen. Oder zwei Kinder die, aus Angst vor den Worten oder aus Trotz, oder auch einfach nur aus Freude, diese Strategie anwenden, um sich ihre Geheimnisse besser anvertrauen zu können.
L’ ange nu ist im Oktober 2012 in der Edition Solitude erschienen.

Moderation: Jörg Jacob

an Veranstaltung(en) beteiligt