Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Mamak Azarmgin
Illuminationen
Die Kunst der Illumination ist in jeder Epoche zur Vergoldung und Verzierung von heiligen Schriften der verschiedensten religiösen Gesellschaften eingesetzt worden. Gute Beispiele dafür sind die Bibel und die Thora, den Höhepunkt dieser Kunst erleben wir aber in den Koranminiaturen im Iran. Dort hat sich die Illumination zu einer eigenen Kunstrichtung entwickelt. Illumination verfolgt bei der Darstellung eine vereinheitlichende Vielheit – so wird das Ganze im Einzelnen und das Einzelne im Ganzen dargestellt. Auf diesem Wege versuchen morgenländische Künstler, Entwicklung und Vollkommenheit herbeizuführen. Die Bilder vermitteln dem Betrachter das Gefühl, das sich alles im Gleichgewicht befindet.
Mamak Azarmgin (*1968 in Teheran/Iran) studierte Design, Malerei und Fotografie in Teheran. Sie arbeitete zwölf Jahre im Bereich der Buchillustration sowie als freie Illustratorin und Malerin. Ihre künstlerische Karriere begann 1989. Zahlreiche Ausstellungen im Iran, in Schweden und Deutschland folgten. Mamak Azarmgin ist 2007 Stipendiatin der Akademie.
***
Sarnath Banerjee
The Bottleneck Syndrome and Other Stories
Sarnath Banerjee sieht seine Zeichnungen als eine Art forensische Untersuchung der jüngsten indischen Geschichte. Mit den Veränderungen durch Globalisierung und Liberalisierung, die das Land in den letzten Jahren erlebte, findet eine zunehmende Kapitalisierung statt, die in allen
Bereichen Spuren hinterläßt. Wie in jedem kapitalistischen System gibt es Gewinner und Verlierer, die man in Sarnath Banerjees Zeichnungen wiederfindet. Es handelt sich um grafische Essays zur gegenwärtigen Entwicklung der indischen Gesellschaft.
Sarnath Banerjee (*1972 in West Bengal/Indien) studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften am Goldsmiths College, University of London. Banerjee arbeitet als Autor und Filmemacher in Neu Delhi. Seine Bücher »Corridor: A Graphic Novel« und »The Barn Owl’s Wondrous Capers« erschienen im Penguin Verlag. Sarnath Banerjee ist 2006/07 Stipendiat der Akademie.
***
Hagen Betzwieser
Institut für Allgemeine Theorie – Freie Feldforschung
Das 2001 von Hagen Betzwieser gegründete Institut für Allgemeine Theorie sieht sich als Labor für Gedankenexperimente jeglicher Art, es beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Phänomenen, untersucht und hinterfragt diese und übersetzt sie mit ihrem künstlerischen Vokabular in Objekte, Fotografien, Installationen und Videos. Man fühlt sich erinnert an jene Wissenschaftler, die sich an Experimente heranwagen, deren Ergebnisse sie im Voraus nicht zu kennen vermögen. Hagen Betzwieser zeigt eine Auswahl seiner Forschungsprojekte »von Gestern bis Morgen mit einem großen Anteil an unbestimmtem Jetzt«, die in einer experimentellen Anordnung im Unteren Hirschgang der Akademie gezeigt werden. Rechtzeitig zur Ausstellung erscheint bei merz&solitude das Buch »Institut für Allgemeine Theorie – Institute of General Theory«, das zahlreiche Werke aus den Jahren 2001 bis 2007 präsentiert.
Hagen Betzwieser (*1974 in Neckarhausen) studierte visuelle Gestaltung bei Heidemarie von Wedel an der Merz Akademie – Hochschule für Gestaltung Stuttgart und erhielt von der University of Portsmouth, Großbritannien, den Master of Arts. Er arbeitete als Konzeptionist und Gestalter für Video und Medien in Stuttgart, San Francisco und New York. Seit 2005 ist er als freier Künstler mit Basis in Stuttgart tätig. Hagen Betzwieser war 2005/06 und 2007 Stipendiat der Akademie.
Ausstellungsdauer: Freitag, 23. November bis Sonntag, 13. Januar 2008
Die Ausstellungen bleiben vom 21. Dezember 2007 bis 1. Januar 2008 geschlossen.
Öffnungszeiten: Di–Do 10–12 & 14–17.30 Uhr, Fr 10–12 & 14–16 Uhr, Sa–So 12–17.30 Uhr
an Veranstaltung(en) beteiligt