Jan 31 – März 16, 2008

Ausstellungen: I. Hora, N. Sekhniashvili, G. Zivadinovic

Datum: Jan 31, 2008, 20:00 Uhr

Dauer: Jan 31 – März 16, 2008

Ort: Akademie Schloss Solitude

Ingrid Hora
»Incinerator«

Ingrid Hora beschäftigt sich schon seit längerem mit Ritualen, die den Menschen mit dem Himmel verbinden. Diese drehen sich um Einsamkeit, das Bedürfnis nach Geborgenheit sowie das Verlangen nach Weite. »Incinerator« wurde in Kooperation mit Jason Iftakar für ein solches Ritual gebaut. Alles was man bedauert wird in dem Moment in dem das Bedauern den Himmel erreicht verbrannt. Was bleibt ist nur Asche.

Ingrid Hora arbeitet mit einer ästhetischen Formensprache, die vertraut und tröstend heimelig wirkt – aber irgendwie auch wieder nicht. Die Arbeiten sind, ähnlich wie die vorgesehenen Benutzer zugleich tarnend und auffällig. Sie verstecken und offenbaren gleichermaßen. Erzählt werden Geschichten, über Einsamkeit, das Bedürfnis nach Verborgenheit und dem Wunsch, über sich hinauszuwachsen.

Ingrid Hora (*1976 in Bozen/Italien) lebt zurzeit in London. Sie studierte Architektur in Wien sowie Experimental Design und Architektur in London am Bartlett Institute des University College, wo sie auch ihren Master in Architektur erhielt. 2003 bis 2004 absolvierte Hora den Master of Arts am Royal College of Art. Seit 2001 hatte sie verschiedene Lehraufträge inne, u. a. an der Summer School der Architektenvereinigung (AA), London und an der Technischen Universität, Wien. Ihre Arbeiten waren u. a. im Österreichischen Pavillon der Architekturbiennale in Venedig (2004), im Harajuki Piazza Tokio (2004), im Israel Museum in Jerusalem (2005), in der M&R Gallery, zur »Zoo-artfair« im Hyde Park, in »Plantwalk« (mit Marie Jan Lund) im RIBA (alle London, 2006) und im Parlament Hill, London (2007) zu sehen.

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Nino Sekhniashvili
»Mao«

Die konzeptuell arbeitende, aus Georgien stammende Künstlerin Nino Sekhniashvili bedient sich in ihren Arbeiten verschiedener Medien. In dieser Videoarbeit zeigt sie den Sudanesen Mao, der an einer Tankstelle in Wien einen Monolog zum Thema Menschlichkeit hält. Nach eigener Aussage könnte Mao zu diesem Thema gut drei Stunden lang reden, da er aber nur sieben Minuten zur Verfügung hat entwickelt sich sein Monolog in eine Art von Ritual.

Nino Sekhniashvili (*1979 in Tiflis/Georgien) studierte experimentelle Bildhauerei bei Rosemarie Trockel an der Kunstakademie Düsseldorf und ab 2002 Druckgrafik an der Kunstakademie in Tiflis. In ihrer häufig stark konzeptuell orientierten Arbeit setzt sie sich vor allem mit dem Thema Identität auseinander. 2005 initiierte sie gemeinsam mit Kate Siamashvili das Musikprojekt »DARIO RADIO«. Ausgewählte Ausstellungen: »Die Kultur der Angst«, in Kooperation mit der Stiftung Federkeil, Leipzig und Knut Birkholz, ACC Galerie Weimar und Stiftung Federkeil, Leipzig (2006); »Luft Holen«, Künstlerhaus Klagenfurt und Kulturzentrum Unikum, Klagenfurt/Österreich (2006); »Alternative Vision«, drei Künstlerinnen aus dem Kaukasus, Galerie Art Point/Stiftung KulturKontakt, Wien/Österreich (2006); »Art without Borders«, Zentrum für zeitgenössische experimentelle Kunst, Yerevan/Armenien (2006); »Utopia«, Kaukasische Fotografie, ifa Galerie Berlin und ifa Galerie Stuttgart (2005); »Neo Geo«, ein Projekt der Guelman Galerie in Moskau/Russland (2004).

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Goran Zivadinovic
»148 x 105«

Der Titel gibt das Format von DIN A6-Postkarten wieder, eben 148 x 105 Millimeter. Für Goran Zivadinovic sind Postkarten der Ausgangspunkt seiner Auseinandersetzung mit Mail-Art – einem Genre, dessen Ursprung in der Dadabewegung liegt. Gezeigt werden erste Postkarten (ca.1995–2007), Auszüge aus der Serie »Korrespondenz« (2005), Prototypen und Objektstudien (2007) sowie sein aktuelles Projekt »Greetings!«.

Goran Zivadinovic (* 1973 in Friedrichshafen) studierte nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer Kommunikationsdesign an der Merz Akademie Stuttgart, arbeitete in Hamburg als Grafiker und war 2005/06 mit dem IAT – Institut für Allgemeine Theorie Stipendiat der Akademie Schloss Solitude. Er lebt und arbeitet in Stuttgart. Postkarten, Korrespondenzen und MailArt beschäftigen ihn seit über zehn Jahren.

Dauer der Ausstellungen: Freitag, 1. Februar bis Sonntag, 16. März 2008
Öffnungszeiten: Di–Do 10–12 & 14–17.30 Uhr, Fr 10–12 & 14–16 Uhr, Sa–So 12–17.30 Uhr