Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Zum ersten Mal findet im Projektraum der Akademie Schloss Solitude in der Römerstraße im Zentrum Stuttgarts eine gemeinsame Veranstaltung der beiden bedeutenden Stuttgarter Kulturinstitutionen, die sich der Förderung junger KünstlerInnen widmen, Akademie Schloss Solitude und Kunststiftung Baden-Württemberg, statt. Dieser Abend bildet den Auftakt zu weiteren Kooperationen, die im Herbst 2006 fortgesetzt werden sollen.
Ab 20 Uhr werden in einer kinoähnlichen Atmosphäre Filmarbeiten von Stipendiaten beider Häuser gezeigt. Die KünstlerInnen aus Deutschland, dem Libanon und den USA bedienen sich in ihren Arbeiten verschiedener kinematographischer Methoden und Themen: Alex Györfi präsentiert ein neues Video aus der Reihe »Pimui home recordings« mit dem Musiker Carsten Erobique Mayer. Der Filmemacher Daniel Kunle zeigt in seinen Kurzfilmen »Freie Auswahl« und »Land of banality« auf eine farbenfrohe Art und Weise die gefühllose Monotonie der Handlungsgewohnheiten und die Banalität der heutigen Konsumgesellschaft. Heike Aumüllers Kurzfilm »Absence« übersetzt den filmtheoretischen Aspekt des Unsichtbaren ›Außerhalbs‹ eines Bildframes in eine burleske Handlung. Die Künstlerin Jackie Sumell verwandelt in ihrem Video »Fanfare for the common man« einen toten Truthahn in einen lebenden amerikanischen Adler; eine ironievolle Auseinandersetzung mit der Geschichte ihres eigenen Landes. Monika Nubers Animationen zeigen erfundene Charaktere, die Protagonisten von Musikvideos, autobiografische Ikonen oder Ausführende experimenteller Wortspiele sind. In Pia Maria Martins 16mm Film »Marche au Supplice« (Gang zum Richtplatz) begibt sich der gefiederte Kopf eines Hühnchens auf die Suche nach dem Rest seines filetierten Körpers – eine Erzählung zwischen Splatter- und Märchenfilm. Rosa Barbas 16mm Film »Panzano« dokumentiert drei Personen in einem Haus, die sich der Fiktion »Familie« hingeben, die non-lineare Struktur des Films und der nur sporadisch einsetzende Dialog der Protagonisten macht diese Arbeit zu einem spannenden Experiment mit narrativen Codes. Ziad Saad befasst sich in seiner Filmtrilogie »Fiction« mit der filmischen Realität bzw. realen Fiktion: Ist der Streit der zwei Protagonisten echt? Kann ein Toter sprechen? Mit der besonderen Kameraführung und dem schleierhaften Farbgehalt der Bilder bewegt sich der Künstler geschickt zwischen den zwei Sphären. Dem Betrachter bleibt überlassen, ob er das Gesehen als reale Dokumentation oder als filmische Narration wahrnimmt.
Während des gesamten Abends wird eine Soundinstallation des italienischen Künstlers Andrea Melloni zu hören sein.
In den Pausen und ab 22.15 Uhr wird Alex Györfi als DJ an den Plattenspielern für gute Musik und Stimmung sorgen!
Eintritt frei!
Eine Kooperation der Akademie Schloss Solitude und der Kunststiftung Baden-Württemberg.
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