Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Essam Abdelhady & Katrin Wolf
Proximity Interaction Using Light
Die interaktive Lichtinstallation Proximity Interaction Using Light ist ein Versuchsaufbau der beiden Wissenschaftler Essam Abdelhady und Katrin Wolf des Instituts für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) der Universität Stuttgart. Die Installation beinhaltet mit dem Raspberry Pi einen kreditkartengroßen Einplatinencomputer, der Datenmaterial mehrerer im Raum verteilter Infrarot-Sensoren empfängt, welche die Position der Besucher im Raum und den Abstand zu den Ausstellungsobjekten aufnehmen. Durch den Computer gesteuerte, sogenannte Pico-Projektoren generieren Lichtsignale, die ein interaktives Leitsystem darstellen.
Danielle Adair
I Can Feel Your Teeth
Das Video I Can Feel Your Teeth der amerikanischen Video- und Performancekünstlerin Danielle Adair ist Teil ihres Werkes And I think I like it. Diese Sammlung von 13 video-song-poems wurde während ihres Aufenthaltes 2012–2013 an der Akademie Schloss Solitude fertiggestellt. Sie besteht aus Originaltexten, Klängen und Animationen und ist eine Reaktion auf die Angst und Langeweile, die in den USA insbesondere seit der Wiederwahl des derzeitigen Präsidenten die Politik bestimmt. Im April dieses Jahres wurde die komplette Sammlung als Teil einer Ausstellung an der Akademie Schloss Solitude gezeigt.
Kai Franz
#Black Skull, #Cinder Blocks and #Clouds from Above
Die Reihe #Black Skull, #Cinder Blocks and #Clouds from Above beinhaltet drei von dem deutschen Architekten und Künstler Kai Franz gefertigte Skulpturen. Produziert wurden diese Arbeiten mit einem Plopper (Dual-Axis Precision Deposition System), einem von ihm gehackt und umgebauten Großformat-Drucker (Plotter), der als eine Art low-res 3D-Drucker fungiert. Die virtuellen 3D-Modelle, die diesen Arbeiten zugrunde liegen, hat Franz beim Online-Stöbern entdeckt. Sie entstammen einer App, die unter Verwendung von Fotos realer Objekte algorithmisch digitale Geometrie erzeugt, und sind somit das verzerrte Ergebnis aus Bildern realer Objekte anonymer Herkunft. Reproduziert als Plopps vereinigen diese Skulpturen algorithmische Grenzziehung mit dem Willen von Materie.
Kristof Gavrielides
NOW
How does the »world« feel now– was empfindet die »Welt« in diesem Augenblick?
Now ist eine mediale Installation, die in Echtzeit den weltweiten Datenverkehr zeichenbasierter Kommunikationsströme filtert – auf der Suche nach Emoticons im ASCII-Code, wie z.B. 🙂 oder :-(, die stellvertretend für den Ausdruck von Freude und Trauer von Milliarden Menschen grenz- und kulturübergreifend verstanden werden. Now stellt die Daten in ihren örtlichen Bezug und liefert damit Hinweise auf die emotionale Verfassung in den Teilen der Welt, die einen Zugang zum freien Internet haben und zeichnet gleichzeitig eine Landkarte der Datennutzung und -abhängigkeit, wie auch ihrer Abgrenzungen. Wenn man Now beobachtet, glaubt man das kollektive Empfinden der vernetzten Menschheit im Augenblick zu erkennen.
Raphael Geiger
Geh Hirn in Frieden
Die Arbeit Geh Hirn in Frieden von Raphael Geiger zeigt einen realistischen 3D-Druck eines Gehirns, bei dem jedoch anorganische Materialien verwendet werden. Die Organkopie wird durch Illuminierung zu einem ästhetischen Objekt. Zudem steht sie auch stellvertretend für die Erforschung der Möglichkeit, Organe zu drucken und somit die Reproduzierbarkeit des Menschen zumindest partiell zu ermöglichen. Geiger arbeitet am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung im Bereich additiver Produktionsprozesse und 3D-Druck.
Michael Raschke & Markus Funk
roboPix
Der Roboterarm roboPix ist ein Forschungsprojekt der Wissenschaftler Michael Raschke und Markus Funk unter Mitwirkung von Andre Burkovski und Benjamin Höferlin des Instituts für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) der Universität Stuttgart. Der Roboter wird durch Messung elektronischer Signale von Hirnaktivitäten durch Elektroden gesteuert und generiert Bilder, die der Drip-Painting-Technik des Künstlers Jackson Pollock nachempfunden sind.
Michi Meier
Im Auge des Betrachters
Die Methode des Eyetracking, bei der die Blickbewegung des Auges registriert wird, wird von dem freischaffenden Künstler Michi Meier in der Arbeit Im Auge des Betrachters genutzt. Für die Usability-Forschung entwickelt, werden dabei unter Zuhilfenahme speziell entwickelter technischer Geräte rasche und vegetative Augenbewegungen erfasst. Anhand des Bildnisses der Anita Berber des Malers Otto Dix macht die Installation Meiers durch die Registrierung der Augenbewegung der Besucher den Prozess des Sehens sichtbar und erzeugt hierbei völlig neuartige abstrakte Bilder.
Die Ausstellung wurde initiiert und konzipiert von Katrin Wolf (Stipendiatin 2013 im Rahmen der Kooperation mit der Hybrid Plattform) und kuratiert in Zusammenarbeit mit Demian Bern (Stipendiat 2009—2011).
In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und dem Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) der Universität Stuttgart.
an Veranstaltung(en) beteiligt