Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Seine virtuose instrumentale Sprache kreiert der französische Komponist und Improvisator Jérôme Noetinger mit einer außergewöhnlichen Maschine: der Revox Tonbandmaschine B77, erstmals produziert von der deutschen Firma Studer im Jahr 1978.
Seit den späten 1980er Jahren performt Noetinger mit dem Reel-to-Reel Audio-Tape und ist damit einer der Pioniere der modernen Kompositionstechnik »Musique concrète«. Zusammengearbeitet hat er mit der legendären Expanded Cinema-Gruppe Cellule d’Intervention Metamkine als auch mit dem audio-visuellen Theoretiker und Komponist Michel Chion und dem Komponisten und Schriftsteller Lionel Marchetti im Trio.
Anthony Pateras (Solitude-Stipendiat 2018) tritt mit Jérôme Noetinger bereits seit über einem Jahrzehnt gemeinsam auf – als Duo mit improvisatorischen Kombinationen aus Klavierspiel und elektronischer Musik sowie im Quintett Thymolphthalein, das 2009 vom SWR2 Baden-Baden zum New Jazz Meeting eingeladen wurde.
Für ihre Klanginstallation im Guibal-Saal der Akademie Schloss Solitude wird das Duo vielschichtige Pianoläufe auf drei Revox Tonbandmaschinen aufnehmen. Drei Tage vor der Aufführung werden die beiden Musiker mit Piano, Elektronik und Tape-Recordern arbeiten, um durch eindringliche Klangschichten eine immersive Raumatmosphäre zu schaffen, die dann am finalen Abend in einem harmonischen Klangteppich kumulieren und als quadrophonische Konzertinstallation dem Publikum präsentiert wird. Inspiriert von Walter Marchettis ikonischem Stück Natura Morta von 1980 lässt das Duo einfache Pianoklänge im Nichts gipfeln und zerfallen.
Der Eintritt ist frei!
Wann: 15. Juni 2018, 19 bis 22 Uhr
Wo: Akademie Schloss Solitude, Guibal-Saal
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