Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
©SWR Jutta Koether / Galerie Buchholz
Die Donaueschinger Musiktage sind das älteste und traditionsreichste Festival für Neue Musik weltweit. 1921 unter fürstlicher Protektion gegründet, stehen sie auch heute für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet aktueller Musik und Klangkunst. Jedes Jahr kommen dafür ca. 10.000 Besucherinnen und Besucher aus mehr als 15 Ländern nach Donaueschingen, um das vielfältige Programm aus Uraufführungen, Klanginstallationen, Diskussionen, Workshops und Vorträgen zu erleben. International renommierte Ensembles wie das Klangforum Wien, das Ensemble Intercontemporain, das SWR Symphonieorchester Stuttgart und das SWR Experimentalstudio treten hier regelmäßig auf.
Die Akademie Schloss Solitude freut sich über die diesjährige Teilnahme von Memory Biwa und Robert Machiri, die zusammen das Duo Pungwe bilden. Sie sind Stipendiat*innen in Kooperation mit den Donaueschinger Musiktagen. Außerdem freuen wir uns über die Beteiligung des ehemaligen Stipendiaten Michael Kleine (Stipendiat 2020).
Veranstaltet werden die Donaueschinger Musiktage von der Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Festival im Rahmen ihrer Spitzenförderung. Weitere Förderer sind das Land Baden-Württemberg, die Ernst von Siemens Musikstiftung, die Stadt Donaueschingen und der Südwestrundfunk.
Listening At Pungwe
Live-elektronische Performance, 25 Min.
TWIST
Josefstraße 2b
78166 Donaueschingen
Das Duo Listening At Pungwe von Memory Biwa und Robert Machiri aus Namibia und Zimbabwe / Südafrika sind nicht nur mit einer Archivarbeit in Donaueschingen präsent, sondern auch mit einem elektronischen Live-Set. Ihre Klangkunst ist eine Einladung, kollektiv zu hören, zu fühlen und ein neues, dekoloniales Wissen über den Raum und die Zeit zu erschaffen, in der wir leben.
Memory Biwa; Foto: Robert Machiri
Robert Machiri; Foto: Samuel Baah Kortey
Objets lyriques
Ausstellung
Eröffnung 14. Oktober 2021
Laufzeit 15. Oktober bis 30. November 2021
Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen Donaueschingen
Karlspl. 7
78166 Donaueschingen
Als Objets lyriques zeigt Michael Kleine Requisiten. In einer Sammlung historischer Artefakte, naturhistorischer Gegenstände und moderner Kunstwerke, wie der Sammlung Fürstenberg, verschwimmt die Unterscheidung zwischen Requisit, Reliquie und Kunstwerk.
Es gibt eine Klasse von Objekten, die sich durch besonders aktive Kommunikation mit ihrem Umfeld auszeichnet. Sie erhalten ihre Identität durch die Orte, an denen sie gezeigt werden und durch ihre Präsenz wiederum definieren sie die Orte, die sie umgeben. Die Vorstellungswelten der Bühne, von sakralen Räumen und die Präsentationsräume der Kunst sind solche Orte.
Die Magie dieser Objekte liegt darin, dass sie in Beziehung zu den Menschen treten, die sich ihnen zuwenden. Sie fungieren als Medium. Sie werden dabei aktiv, werden zum Überträger und geraten in eine Schwingung, die ihre eigene Präsenz übersteigt. Abwesende – wirkliche oder legendäre – Personen wie Heilige oder Künstler*innen werden durch sie vertreten oder vielmehr durch die aktive, magische Schwingung der Objekte vermittelt. Sie sind mehr als einfach nur Stellvertreter oder Zeichen. Dieses Mehr ist schwer zu benennen, es existiert jenseits einer Materialität und jenseits der Fixierung. Letztlich ist die magische Aktivität in allen Objekten der Ausstellung eine Bewegung zwischen Publikum und Künstler – eine Schwingung, die wir Musik nennen.
Dramaturgie: Roman Lemberg
Redaktion: Judith Schneiberg
Mit besonderem Dank an:
Theater Bonn
Staatsoper Stuttgart
Fatima Hellberg
Hannah Star Rogers
an Veranstaltung(en) beteiligt